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Übung - Brandcontainer

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Wasserburg, 04.12.2007
 
In dieser Woche steht der holzbefeuererte Brandcontainer, den der Feuerwehrverband Bayern derzeit durch ganz Bayern schickt, in Lindenberg. Jede Feuerwehr des Landkreises Lindau durfte 2 Atemschutzgeräteträger zu der halbtägigen "heißen Ausbildung" schicken. Nach einem mir nicht bekannten Auswahlverfahren wurden Andreas Heitinger und Dominik Traenkle von der Feuerwehr Wasserburg ausgewählt. Pro Durchgang mit 8 Feuerwehrleuten wird außerdem ein Rettungstrupp benötigt, der die Übung nur "von draußen" begleitet. Da sich hierzu auch 2 Wasserburger bereit erklärten (Markus Augsten und Christian Schorer), starteten wir am frühen Dienstagmorgen mit unserem LF 8 in Richtung Allgäu.
               
Dort angekommen genossen wir zunächst eine ca. 1,5 stündige Theorieausbildung. Sie beinhaltete eine Wiederholung des Grundlehrgangsthemas "Brennen und Löschen", die Strahlrohrtechnik im Innenangriff, die Vorbereitung auf den praktischen Teil im Brandcontainer und das Trinken von mindestens einem Liter Wasser. Besonders ausführlich wurde die Entstehung von Flashover (Durchzündung) und Backdraft (Rauchgasexplosion) und deren Unterschied behandelt.
 
Dann ging's zum Brandcontainer, der auf dem Schneeablandeplatz etwas außerhalb von Lindenberg aufgestellt war. Als erstes erlebtes wir, wie die Rauchgrenze im geschlossenen Container immer weiter nach unten drückte, bis wir nichts mehr sehen konnten und das Feuer - aus Holzpaletten und Spanplatten - mangels Sauerstoff fast erloschen war. Als die Tür dann wieder geöffnet wurde, zog das Feuer frische Luft und wir konnten im Rauch züngelnde Flammen beobachten (der Trainer nannte sie "Dancing Angels"). Diesem Schauspiel durften wir solange zusehen, bis es unter der Schutzkleidung zu heiß wurde - das war bei ca. 170 Grad Celsius. Da gab dann auch der gelbe Signalstoff meiner Einsatzjacke nach, der schwarze Nomex-Stoff darunter ließ sich aber erwartungsgemäß nichts anmerken.
 
Rotierend kamen dann alle 8 nach vorne zum Löschen. Beeindruckend hierbei war, dass die brennenden Rauchgase nach der Abgabe von 3 kurzen Stößen aus dem Hohlstrahlrohr deutlich zurückgedrängt waren - dabei wurden nur 1-2 Liter Wasser benötigt.
 
Im Vergleich zu den anderen Kameraden lernten wir unsere besonders gute Ausrüstung zu schätzen. Die Überhose, die in Wasserburg bereits seit längerem Standard ist, hat sich bei den bayerischen Feuerwehren noch nicht durchgesetzt. Und das Hollandtuch, mit dem mein Helm ausgestattet ist, ist sogar eine Seltenheit.
 
Unser Fazit ist, dass jeder Atemschutzgeräteträger einmal solch eine "heiße Übung" absolvieren sollte. Man sieht deutlich, wie gefährlich ein Innenangriff sein kann und dass man darauf so gut wie möglich vorbereitet sein muss. Diese Ausbildung hat unsere zukünftigen Brandeinsätze deutlich sicherer gemacht.
 
Dominik Traenkle
 
 
 
Erstellt von: o.boettger
Zuletzt verändert: 05.12.2007 17:38
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