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Retter lassen die Menschen beruhigt schlafen

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Aus der Feuerwehr Wasserburg wurden die Kameraden
Heinz Brasser und Philipp Kritzler
für 25-Jahre Aktive Tätigkeit bei der Feuerwehr geehrt.
 
 

Dass die Menschen in Lindau in einer der sichersten Regionen Deutschlands leben, dafür gibt es Gründe. Die hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei ersten Blaulichtempfang des Landkreises Lindau am Montagabend genannt. Denn selbstverständlich sei das nicht, betonte Herrmann mehrfach.
 
Zuletzt haben die schrecklichen Geschehnisse im Zug München-Lindau am Freitag gezeigt, wie schnell aus einer Routinekontrolle ein tödliches Ereignis werden kann. Herrmann dankte vor diesem Hintergrund den Ehrenamtlichen, aber auch den Hauptamtlichen, die im Dienst für andere und für die Gesellschaft ihr Leben einsetzen.
 
Nach all den Wahlen der vergangenen Monate noch leicht im Ton eines Wahlkämpfers hob der Minister hervor, dass Bayern das Bundesland mit der geringsten Kriminalitätsrate und der höchsten Aufklärungsrate sei und dass Lindau sich sogar davon noch abhebe, und dies trotz der Grenzlage. Herrmann lobte sich selbst dafür, dass Bayern in den vergangenen Jahren 2000 zusätzliche Stellen bei der Polizei geschaffen habe und seine Beamten gut ausstatte. Dabei gelte das Motto: „Sicherheit ist die Voraussetzung dafür, dass die Menschen in Freiheit leben können.“
 
Im Sparkassensaal ging es aber vor allem um die Frauen und Männer, die seit vielen Jahren treu Dienst leisten, ohne dafür Geld zu bekommen. 300000 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer gebe es in Bayern – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Hinzu kommen fast 150000 freiwillige Helfer beim Roten Kreuz, beim Technischen Hilfswerk, den Johannitern, Maltesern oder anderen Hilfsorganisationen.
 
Sich selbst verwirklichen, indem man für andere da ist
 
„Wir können uns alle Tag und Nacht darauf verlassen“, fasste Herrmann die Folgen dieser Einsatzbereitschaft zusammen. Der Minister dankte den „Frauen und Männern, die ihre Selbstverwirklichung darin suchen, für andere dazusein„.
 
Angesichts dieser Leistungsbereitschaft sei es für den Freistaat selbstverständlich, mit Zuschüssen für eine gute Ausstattung zu sorgen. Herrmann zählte verschiedene Fahrzeuge auf, die Retter im Landkreis nutzen und für die es Fördergeld gegeben habe. Auch den Bau der neuen Feuerwache in Lindau fördere das Land. Außerdem danke Bayern nicht nur Feuerwehrlern, die seit 25 oder gar seit 40 Jahren aktiv sind, mit staatlichen Ehrungen, sondern zeichne auch Rotkreuzler oder THWler entsprechend aus. Erhielten die treuen Retter diese Auszeichnungen früher bei den Hauptversammlungen, so möchte Landrat Elmar Stegmann die Retter künftig beim jährlichen Blaulichtempfang ehren. Die Geehrten genossen es, einmal im Mittelpunkt zu stehen – und freuten sich nach dem offiziellen Teil auf Speisen und Getränke und ein zwangloses Miteinander. Die Bläsergruppe Lindau hat den Abend übrigens musikalisch umrahmt.
 
Zuvor aber hatte der Minister noch eine Mahnung, damit es auch künftig ausreichend Retter gibt: Er höre, dass Arbeitgeber häufiger ungehalten seien, wenn Mitarbeiter zum Einsatz müssen, weil der Alarm während der Arbeitszeit losgeht. Jeder solle sich überlegen, dass auch er in die Lage kommen könne, auf die Feuerwehr angewiesen zu sein. „Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitgeber dieses ehrenamtliche Engagement nicht nur dulden, sondern unterstützen.“ Sonst sei es schnell vorbei mit dem ruhigen Schlaf.
 
Quelle: Lindauer Zeitung, 26.03.2014          
 
 
Erstellt von: o.boettger
Zuletzt verändert: 10.04.2014 12:42
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