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Feuerwehrnachwuchs übt das Retten aus Unfallautos

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Mit einem externen Trainer erlernen die jungen Feuerwehrler Wasserburgs den Umgang mit Schere und Spreizer bei der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen.
 
Im Rahmen ihrer Grundausbildung haben vier junge Feuerwehrfrauen und zehn männliche Kollegen der Feuerwehr Wasserburg den Umgang mit Schere und Spreizer bei Verkehrsunfällen gelernt und trainiert. Dafür kamen ein externer Ausbilder sowie mehrere Schrottautos, die darauf warteten, zerschnitten zu werden.
 
Das Grundwissen über technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen sei schon da, erläuterte der Wasserburger Feuerwehrkommandant Christian Schorer. Aber praktische Anleitung fehle eben noch.
 
Drei Schrottautos wurden organisiert, die am Bauhof in verschiedenen Lagen bereit standen für die praktische Übungen: in der Seitenlage, auf dem Dach und eines tatsächlich auf seinen vier Rädern. Drei Situationen, wie sie eben bei Unfällen anzutreffen sind.
 
Vor dem „Einsatz“ wurde zunächst besprochen, wo und wie anzugreifen sei. Dabei wurde auch der Denkfehler aufgedeckt, auf welcher Seite der Fahrer zu finden sei bei dem Auto, das auf dem Dach liegt. „Da müsst ihr umdenken und seitenverkehrt vorgehen“, erläuterte der Trainer. Anschließend wurde angepackt: Im Wechsel gingen die zehn Jungs und vier Mädchen mit Schere und Spreizer ans Werk, um den Weg zur Bergung von Insassen und gleichzeitig den Zugang für einen Sanitäter oder Notarzt zu schaffen.
 
Auch da gilt: Sicherung vor Einsatz. Der auf der Seite liegende Wagen musste erst in eine „stabile Seitenlage“ gebracht werden, damit ohne Gefahr für eventuelle Insassen wie auch die Einsatzkräfte das Auto zerschnitten werden konnte. Auch bei dem Auto, das auf dem Dach herumlag, stand die Stabilisierung an erster Stelle.
 
Die letzte Station für die angehenden Feuerwehrleute war das Auto, das noch auf alle Rädern stand. Hier lernten und übten sie die Austerntechnik, also das Aufschneiden des Autos auf der linken Seite und das Wegklappen des Dachs auf die rechte Seite. Das ginge oft schneller als das Abschneiden des gesamten Daches, zeigte sich der Trainer überzeugt. Zumindest, wenn nur eine Garnitur von Schere und Spreizer vorhanden sei.
 
Unfälle im Alltag werden immer schwerer
 
Kommandant Schorer sinnierte derweil, dass auch für die Gruppenführer eine derartige Fortbildung wieder einmal sinnvoll sein könnte, denn „seit wir die Bundesstraße nicht mehr hier unten haben, ist die Zahl der Unfälle gesunken“. Da verschwindet dann leicht mal die Routine. Zwar sind die Wasserburger Feuerwehrleute auch auf der B31 im Einsatz. Da seien zwar die Unfallzahlen nach Schorers Aussage gesunken, „die Unfälle aber um einiges schwerer geworden“.
 
Und mit Blick auf das in die Jahre gekommene Einsatzfahrzeug weiß er: „Bei den Einsatzgeräten wie Spreizer und Schere brauchen wir möglichst große und starke Geräte, denn die Autos werde immer stabiler“, das Aufbrechen so immer schwerer.
 
Bericht: Lindauer Zeitung
 
 
Erstellt von: o.boettger
Zuletzt verändert: 11.04.2016 08:13
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